Die Besonderheiten der deutschen phonetischen Basis

 

Die Sprechorgane sind bei allen Menschen gleich, aber sie bewegen sich etwas

anders, nehmen auch etwas unterschiedliche Stellung ein, und daraus ergeben sich viele Besonderheiten der Sprachlaute verschiedener Sprachen.

 

1.Der Begriff der phonetischen Basis umfasst :

 

Die Artikulationsbasis

Die prosodische Basis

 

 Unter der Artikulationsbasis versteht man eine ganz bestimmte Lagerung und Bewegungsart der aktiven Teile der Artikulationsorgane, die für die gesammte Lautbildung einer Sprache charakteristisch ist.

 

Die Besonderheiten der Artikulationsbasis einer Sprache beziehen sich auf

 

Artikulationsspannung,

Lippenteilung

Mundöffnung

Zungelage

Gaumensegelfunktion

Kehlkopfstand.

 

2. Die Besonderheiten der deutschen Artikulationsbasis

 

Die deutsche Artikulationsbasis hat ihre eigenen Besonderheiten.

Die  Artikulationsspannung der deutschen Standardaussprache ist etwas schwächer als die der französischen Sprache und viel stärker als die

der englischen Sprache.

 

Die Artikulationsspannung der deutschen Sprache ist sowohl

Stark und stabil.

 

Besonderheiten:

 

1. energische Vorstülpung und Rundung der Lippen.

 

Im Russischen und Spanischen fallen diese Besonderheiten der Artikulation

weg.

 

 2. Die Zunge:  In der deutschen Artikulation kann die Zunge auch bei der runden Lippeneinstellung vorverlegt werden. Umlaut

 

 3. Kontaktstellung der ZUnge . Bei der Artikulation der meisten Laute in Deuscht wird die Zunge nach vorn verlagert, so dass die Zungenspitze die unteren Zähne berührt

 

Für die Vorderzunge ist in der Deutschen Sprache ein dental-alveolarer Kontakt typisch.  Example.

.

KONSONANTEN

 

Stimmhafte Konsonanten

 

Bei der Artikulation der deutschen stimmhaften Konsonanten beginnt das Schwingen der Stimmbänder mit einer kleinen Verzögerung (retard or detention) (erst bei der zweiten Phase der Artikulation

 

Die Artikulation der einzelnen Mundarten unterscheidet sich mehr oder weniger von der allgemeinen deutschen Standardaussprache.

 

Man kann z.B. in den mitteldeutschen Mundarten die Tendenz zur Rückverlagerung der Zunge und zu einer schlaffen Artikulation beobachtet .

 

In den süddeutschen Mundarten ist die Entrundung (unrounding) der Vokale sehr verbreitet.

 

In allen Sprechsituationen, in denen normgerecht gesprochen wird, wird die Artikulationsbasis der allgemeinen deutschen Standardaussprache angewandt.

 

 Merkmale bestimmen der Einstellung der Sprechorgane:

 

Die Lippen neigen im Deutschen zur hochen Einstellung, sowohl bei Vokalen, als auch bei vielen Konsonanten.

 

Die Mundöffnung im Deutschen weist viele graduelle Unterschiede auf. Sie kann einerseits relativ groß sein, andererseits kommt es nie

zum Zahnreihenverschluss.

 

Die Kieferbewegung (Jaw, jawbones) des Deutschen ist vertical

Mit der vertikalen Kieferbewegung ist die Mannigfaltigkeit  (multiplicity) der deutschen Vokale zu erklären, die viele Grade des Kieferwinkels aufweisen (nach Vergleich – geschlossene und offene Vokale).

 

Da die Zunge bei der deutschen Artikulation vorverlagert ist, befindet sich die Zungenspitze in einem lockeren Kontakt mit den unteren Schneidezähnen.

 

 

Die Gaumenstellung  (velum or soft palate) wird durch eine mehr oder weniger große Öffnung zum Nasenraum gekennzeichnet.

 

Es gibt Stimmlippenlagen (position of vocal cords) für die

Stimmhaftigkeit, die Stimmlosigkeit und den Neueinsatz.

 

3. Die Besonderheiten der deutschen prosodischen Basis

 

Die andere Seite der phonetischen Basis bildet die prosodische Basis, die

von den Besonderheiten des Energiepotentials einer Sprache bestimmt wird. Es gibt Sprachen mit größerem Energiebereich und die mit kleinerem Energiebereich. Der Energiebereich äußert sich in der Intensität der Silben.

 

 

Richtung

Nach oben

 

 

Anlaut ---------------------------Auslaut Dauer -----------------Dauer

Auslaut

 

Anlaut: der erste Laut eines Wortes

Auslaut: der lezte Laut eines Wortes

 

Der Anlaut der betonten Silbe im Deutschen hat einen Überdruck (high pressure). Er ist kurz und kräftig.

 

Der Auslaut der Silbe ist bei der gleichbleibenden Energie lang auslaufend.

 

Der Silbengipfel (peak, top)  wird im Deutschen im ersten Drittel der Silbe erreicht.

 

Ein abrupfter kurzzeitiger Tonbruch charakterisiert die deutsche Silbe. Der

 

Melodieumfang des Deutschen ist viel kleiner als der des anderen Sprachen. Und die deutsche Rede für die russischen oder Spanischen Studenten monoton erscheinen lässt.